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Persepolis - von den Iranern Parse und Takht-e Jamshid genannt - war das geistige Zentrum der ersten Weltmacht der Menschheitsgeschichte. Der Bauherr von Persepolis , Dareios (Dariush) der Große ( 522- 486 v. Chr. ) hatte die Vision eines multikulturellen Staates , in dem eine Vielfalt an Ideen statt diktatorischer Unterdrückung herrschte.

Der Geist, der achämenidischen Herrschaft, mit der das persische Weltreich um 559 v. Chr. von Kyros (Kourosh) dem Großen begründet wurde, wird noch einmal mit Dareios´ Worten wiedergegeben:“

...Ich will nicht haben, dass der Schwache des Starken wegen Unrecht leide. Was Recht ist, daran habe ich Gefallen. ...Du Untertan, halte nicht für vortrefflich, was der Mächtige tut. Was der Schwache leistet, das beachte vielmehr.“

Der Geist der Toleranz und Achtung vor Menschenwürde in einem Staat, der seiner moralischen Verantwortung wohl bewusst war, fand seine künstlerische Versinnbildlichung in der persepolitanischen Architektur. Dareios holte seine Architekten und Künstler aus allen Ländern seines riesigen Reiches : von Libyen und Ägypten bis Indien, von der Donau bis zum Indus , von den kaukasischen Bergen bis zu den asiatischen Steppen und vom Aralsee bis zum persischen Golf. In Zusammenarbeit mit persischen Architekten schufen sie von 520 v. Chr. an etwas neues , unverwechselbar persisches : Eine Architektur, die in ihrer Planung ohne Beispiel war und wegen der Kühnheit ihrer Konstruktion zweifellos zu den Weltwundern der Antike zählt.